Glasfusing - Verschmelzen von Glas
Fusing ist der Oberbegriff für Glasarbeiten bei welchen Glas wieder erhitzt wird und nach Wusch vollständig oder teilweise verschmolzen wird. Die Art der Glasverschmelzung wird mit der Temperatur des Ofens, in dem der Prozess abläuft, gesteuert. Erste Schritte können z.B. prima mit dem
HotPot gemacht werden.
Was ist das Wesentliche beim Glasfusing?
Wichtig ist, dass die Gläser den gleichen Ausdehnungskoeffizient ( AK )haben. Der AK gibt an, wie sich das Glas bei Temperaturänderung ausdehnt bzw. zusammenzieht. Dieser wird verkürzt angegeben - z.B. AK-82,AK-85,AK-90, AK-94, AK-96, AK-104 ... (technisch richtig müsste noch der Faktor 10-7K-1 angegeben werden). Es können daher nur Gläser einer AK-Gruppe miteinander verschmolzen werden, da ansonsten, auch bei korrekter Abkühlkurve, die Spannungen im Glas zu groß werden, und es springen kann.
Grob kann man die verschmelzbaren Gläser wie folgt einteilen:
Floatgläser und zu Floatglas passendes Glas um den AK 80 - 86 (z.B. Baoli-Glas),
Bullseye und Artista liegen um den AK90 - 94,
Spectrum-Glas liegt um den AK96
Moretti-Gläser liegen ca. bei einem AK 104.
Leider garantiert ein gleicher AK oder englisch: COE (Coefficient of Expansion) nicht automatisch eine spannungsfreie und einwandfreie Verschmelzung - denn noch andere Parameter, wie z.B. Viskosität, Glas-Chemie etc spielen eine Rolle. Sie müssen also immer Versuche durchführen. Hier haben wir für Sie eine kleine
Anleitung zur Durchführung des Fusingtests.
Fusinggläser lassen sich kalt ganz normal verarbeiten (Schneiden, Schleifen, Kleben ...) und können natürlich auch zu Verglasungszwecken, in Bleiverglasungen oder Tiffanyverglasungen eingesetzt werden.
Die verschiedenen Hersteller bieten ihre Gläser meist auch in Form von Fritten, Glasfäden, Confettis usw. an.
Gefuste Scheibe - zeigt die typische Oberfläche von Fusingarbeiten.